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Europas größte künstliche Seenplatte

Europas größte künstliche Seenplatte

Wo einst die Förderung von Braunkohle das Landschaftsbild bestimmte, entsteht durch Flutung das Lausitzer Seenland. 16 künstliche Seen sind schon fertig, in zwölf davon kann man bereits baden. Aus stillgelegten Braunkohle-Tagebauen in Sachsen und Brandenburg wird eine Seenlandschaft.

Kanäle verbinden die Gewässer – eine ganze Region wandelt ihr äußeres Bild. Einige der riesigen Löcher sind schon gefüllt – und fertig ist der Badesee. Der Tourismus verspricht sich Effekte.

In der Flutungszentrale des staatlichen Bergbausanierers Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) im südbrandenburgischen Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) wird der Flutungsvorgang geplant, überwacht – und wenn nötig wird auch eingegriffen. Anne-Kathrin Dydymski ist Teil dieses Teams.

Die Bergbauingenieurin wertet Daten von Messstellen aus und stimmt sich mit den zuständigen Wasserbehörden ab. „Jede Woche wird eine aktuelle Steueranweisung erstellt“, sagt sie. Das sind modellgestützte Berechnungen, wie viel Flusswasser voraussichtlich in die Seen geleitet werden kann.

Was für die Flutung in der Lausitz wichtig ist
Die Flutung von früheren Tagebauen gibt es auch in anderen Bergbauregionen. Was an der Lausitz besonders ist? „Der schlagartige Rückgang der Rohkohlenförderung nach der Wende“, sagt LMBV-Technikleiter Eckhard Scholz. Die DDR hatte enorm auf Braunkohle als Energieträger gesetzt, und deshalb gab es besonders viele aktive Gruben.

Dutzende wurden nach der Wende innerhalb kurzer Zeit stillgelegt. „In dieser Größenordnung gab es das bislang in keiner anderen Region“, betont Scholz. Weltweit habe es kein Vorbild gegeben, auf das man bei der Entwicklung eines Flutungsmanagements hätte zurückgreifen können. Heute wird in der Lausitz noch in vier Gruben Braunkohle gefördert. Die gesamte Wasseroberfläche im Lausitzer Seenland beträgt bisher ungefähr 130 Quadratkilometer. Am Ende werden es 144 Quadratkilometer sein. Zum Vergleich: Der Bodensee in Süddeutschland hat eine Fläche von mehr als 500 Quadratkilometern.